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Schwalmere SW-Grat

Die Schwalmere, eine besonders von Norden und Westen imposante Berggestalt mit dunklen Bergflanken, gebänderten Schuttkesseln und düsterem Ambiente. Dazu noch die meiste Zeit in eine Wolkenhülle eingekleidet, verspricht eine Besteigung von der Couch aus betrachtet, kaum ein interessantes Unterfangen zu werden. Fehlanzeige. Mit dem richtigen Tag = stabiles Hochdruckwetter, lässt sich auch an der Schwalmere ein herrlicher Bergtag erleben. Besonders die Runde aus dem Spiggengrund (der neu asphaltiert nun auch wieder mit dem PKW gut erreichbar ist) über den SW-Grat mit Abstieg über den rot-weissen Wanderweg über die Südflanke ist sehr zu empfehlen!

 

Nicht erst seit dem kurzen Bericht im SAC-Heftl "Die Alpen" wird der SW-Grat über Britterehöreli und Glütschhöreli noch recht häufig gemacht. Deutliche Wegspuren beweisen die Beliebtheit des Anstieges. Eine gute Mischung aus grasigen Abschnitten, Querungen und kleinen Felsaufschwüngen dominiert das Geschehen am SW-Grat. Auch wenn von der Draufsicht oft der Weiterweg imposant erscheinen mag, mit der Gewissheit, dass es sich auflösen wird, drückt es einem die Schweissperlen eher von der Hitze und Anstrengung auf die Stirn, als von aufkeimender Besorgnis und Angst die kommenden Stellen nicht meistern zu können.

 

Ein grasig-schuttiger Abstieg noch am Anfang des Grates ist mit einem Seil entschärft, der darauf folgende Aufschwung wird über eine Rampe erstiegen. Im Prinzip braucht es die Hände eigentlich immer nur zum Balancehalten, aber nie wirklich zum Klettern. Dabei ist das Gestein, wenn es auch brüchig wirken mag, kletterfreundlich horizontal geschichtet. Das heisst, man trifft immer grosse Tritte und Griffe an. Je weiter man schreitet, desto imposanter wird der Tiefblick in den Westkessel der Schwalmere und desto mehr hohe Berner Alpen Berge treten zum Vorschein. Blüemlisalp, Jungfrau, Mönch und Eiger um nur einige zu nennen.

 

An diesem wunderschönen Freitag stossen wir nur auf ein weiteres Pärchen, dem wir am Gipfel des Britterehöreli begegnen. Ansonsten Natur pur, Stille und eine Vielzahl an Tieren. So gibt es rund um Glütsch Gänsegeier, vermutlich um die 30 Tiere, die imposant durch die Luft schweben. Mit ihrer enormen Spannweite segeln diese Vögel im Aufwind über die Bergwiesen, wir konnten kaum unser Auge von ihnen abwenden. 60 Stück Islandpferde weiden rund um die Glütschalp, dann haben wir noch einen Fuchs beobachtet, der sich ungewöhnlich hoch hinauf in die Schuttflanke der Schwalmere verirrt hatte. Die nette Almerin von der Glütschalp wusste so einiges zu berichten bei einem erfrischend-kühlen Getränk. Ein Stopp hier lohnt also nicht nur wegen dem schattigen Platzl zum Ausruhen vor dem Alphaus.

 

 

Infos Schwalmere SW-Grat:

Zufahrt in den Spiggegrund nun auf super asphaltierter Bergstrasse aus dem Kiental, Parkplatz bei der Brücke P. 1474

Über I der Lauchere bis P. 2062 und weglos bis P. 2228. Anschliessend gibt es fast durchgängig Wegspuren über Britterehöreli und Glütschhöreli bis hinauf zur Schwalmere. Manche Felstürme und -aufschwünge werden südseitig umgangen. Es ist nie wirklich exponiert, das meiste Gehgelände. Hände braucht es mehr zum Stabilisieren, denn zum Klettern.

T5+, I-II

 

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschaftlerin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

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Autorin Trailrunning Guidebook

 

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