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Druesberg Südkante und Überschreitung Sihltalkette Teil1

Druesberg Südkante

Als Informationsquelle für die Tourenplanung bietet sich dieser detaillierte Bericht an: http://www.hikr.org/tour/post45738.html

 

Wer Grasberge liebt, der ist hier richtig in den Schwyzer Voralpen. Natürlich findet sich auch genügend Fels zwischen der lieblich grünen Landschaft, doch so richtig zum Klettern taugt kaum eine Wand. Vielmehr erschliessen sich für den Liebhaber von T5/T6 Gelände klasse Touren mit Klettereinlagen. So auch die Druesberg Südseite und die hier beschriebene Südkante. Ein mächtiger, gebänderter Riegel hoch über der Pragelpassstrasse aus dem Muotathal. Stundenlang könnte man die Strukturen und Formationen studieren.

 

Unweit vom Parkplatz auf Höhe Fruttli erreicht man über Almgelände den Einstieg in die Druesberg Südseite. Eine ausgewaschene, felsige Runse leitet in anregender Kletterei durch die ersten 100m, bevor Steilgras auf einen Sattel rechterhand führt (hier auch ein Büchlein zum Eintragen, an Baum). Der nun folgende Aufstieg könnte glatt als Nordwandtraining für die Wadln durchgehen. Die steile Grasflanke erinnert mich von der Technik her tatsächlich ans Nordwandstapfen. Frontzackentechnik, nur heute ohne Steigeisen und Pickel. Dafür greifen die Hände fest ins Gras und umschliessen, was da kommt, die Wadenmuskulatur auf Anschlag gespannt. Schliesslich erreich man den nächsten Sattel und der Blick und Weiterweg bis zum Gipfel wird frei. Ich bleibe bei allen Aufschwüngen mehr oder weniger auf der Schneide, überklettere die Felsbarrieren und erreiche schliesslich den breiten Gipfelkamm, wo der blau-weisse Normalweg entlanggeht.

 

In Summe also mehr Steilgrasklettern als Felsklettern. Aber sehr eindrücklich in dieser grandiosen Landschaft aus unzähligen Einschnitten, Abbrüchen, Steilgrasflanken und Co. Die Felskletterpassagen wurden mit neuen Bolts ausgestattet, am letzten Felsriegel glänzt eine neue Kette entgegen. Über Sinn und Unsinn lässt sich bekanntlich ja streiten. Ich stehe diesem Zubolten in Abenteuerterrain ja sehr skeptisch gegenüber...

Sihltalumrahmung Teil1

Vom Druesberggipfel lässt sich der Weiterweg super überblicken. Zunächst steige ich über den markierten Steig bis ins Chalberalpeli ab, um kurz weglos und dann wieder auf gutem Pfad zur Twäriberglücke zu gelangen. Von dort fürhrt ein Weglein bis hinauf zu den Chläbdächern Wintergipfel.

 

Im Winter bereits ein landschaftlich toller Platz, verzaubert mich dieser Punkt jetzt im Sommer fast noch mehr. Die Bänderung der Druesbergseite mit dem markanten Bug vom Druesberg in Kombination schaut schon besonders kontrastreich aus. Und auf der anderen Seite das hintere Sihltal mit seinen unzähligen Murenbahnen, die sich in den Talgrund schlängeln. Wahrlich traumhaft.

 

Bis nach dem Höch Hund ist das folgende Gelände eher felslastig. Oftmals schaut es so aus, als ob ein unüberwindbarer Abbruch folgt. Doch dann entpuppt sich das Gelände als gutmütig und mit wenigen gutgriffigen Zügen steht man wieder unterhalb des Aufschwungs. Trittspuren zeigen, dass die Überschreitung wohl recht häufig unternommen wird. Und je näher man dann zum Saaspass gelangt, desto breiter wird der Trampelpfad in der Wiese. Ich war recht überrascht, dass tatsächlich mehr oder weniger durchgängig ein Trampelpfad vorhanden ist. 

 

Ein Panoramahöhenweg für trittsichere und schwindelfreie Berggänger, die Kletterpassagen halten sich in Grenzen und sind nur kurz. Ist mehr so ein Hinabstämmen über treppenförmige Trümmer. Die Aussicht phänomenal, ob hinüber zum Klöntalersee, das Karstgelände rund um die Silberen oder zurück über die bereits zurückgelegte Strecke. Oftmals glaubt man kaum, dass die Abschnitte so leicht zu bewältigen waren...

 

Mit 4 Gipfeln im Sack lohnt es sich auf dem Lauiberg nochmals länger zu verweilen. Der Blick hinunter zum Sihlseeli ist wunderschön. Der Abstieg vom Saaspass ist eher beschwerlich und ebenso der Rückweg zum Pragelpass. Der Wanderweg führt durch sumpfiges Gelände, welches zu allem Übel auch noch von den Kühen zertrampelt und mit reichlich Kuhscheisse verziiert ist. Nicht gerade ein Wanderstraum...

Dafür gibt es endlich wieder Wasser, was bis unterhalb des Saaspass (ca.1750m) zum Problem werden könnte an heissen Tagen, wenn man zu wenig Flüssigkeit mitgenommen hat.

 

Ab dem Pragelpass läuft es sich dann unspektakulär über eine breite Forststrasse zurück zum Fruttli. Dafür entschädigt die zerklüftete Landschaft vom Mieserenstock bis zum Druesberg. Ich musste einige Male stehen bleiben und staunen...

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschaftlerin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

Online-Autorin SAC Tourenportal

Autorin Trailrunning Guidebook

 

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