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Pizzo Lucendro NW-Flanke und Rottälihorn

Ja der lange Hatsch durchs Witenwasserental...den haben wir uns heute geschenkt und sind stattdessen auf dem zweiten Autobahnabzweiger (der erste ist der Stotzigen First;-) bei Oberchäseren der Ameisenstrasse gefolgt. Auf Höhe des Stellibodens verläuft sich der Andrang recht gut, die meisten Tourengeher zweigten direkt in die Nordhänge ab. Wir folgten einer frischen Spur in westlicher Richtung, die den Stelliboden eben weiter westlich erreicht. Endlich Ruhe und Frieden, Skitourengehen, so wie es für mich zu sein hat. Das Knirschen des kalten Pulvers bei jedem Schritt hören, die Friedlichkeit der Berge geniessen und das zunehmends imposantere Panorama aufsaugen. Auf dem Rottällihorn angekommen lassen sich wunderbar die weiteren Tourenmöglichkeiten studieren.

 

Der Beschluss ist schnell gefasst, wir Fellen nicht ab, dafür traversieren wir hinüber zum Läckipass und steigen noch ein Stück Richtung Gross Läckihorn auf, um die schattigen Powderhänge von oben in vollen Zügen durchpflügen zu können. Erst wenige Wedlspuren durchziehen den perfekten Hang mit angenehmer Steilheit. Den Gipfel schenken wir uns, lieber ein paar Schwünge mehr im unverspurten Pulverschnee.

 

Auf dem unteren Ende des Witenwasserengletschers lockt zunächst ein Wiederanfellen mit Anstieg über diesen Richtung Hüenerstock, bei genauerer Betrachtung der Vorhabens wehren sich allerdings vehement die Sonnenanbeter unter unserer 4-köpfigen Truppe. Der schattige Anstieg im Kälteloch zieht somit den Kürzeren vor dem Vorschlag, dem Pizzo Lucendro noch einen Besuch abzustatten und eventuell die NW-Flanke abzufahren. Gesagt, getan. Dass der sonnige Anstieg dann die ein oder andere Schweissperle kostete (oder waren es doch die bereits zurückgelegten Höhenmeter in Kombination mit der zu steilen Spur?), war beim Anblick des überdimensional grossen und hochwinterlichen Gipfelkreuzes mit richtig dick Anraue dran, schnell vergessen. Auch wenn dem Pizzo Lucendro nur wenige Meter zur 3000er Gipfelmarke fehlen. Er darf sich ob seiner Grösse und Schönheit gerne zu den Grossen zählen.

 

Just in dem Moment, als wir den Pass erreichen, fährt eine 2er Gruppe einzeln in die NW-Flanke hinein. Ein Freudenschrei ertönt, uiii, das klingt vielversprechend. Somit nahmen auch wir die Ski zum Gipfel mit um oben entscheiden zu können: stop or go.

 

Wir entschieden uns für go. Eine einmalige Gelegenheit, noch so unverspurt (lediglich 4 frische, nicht störende Abfahrtsspuren unserer Vorgänger) diese Prachtsflanke zu befahren. Eine gute Entscheidung!!!

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschaftlerin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

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Autorin Trailrunning Guidebook

 

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