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"Wolke 7" am Westgratturm, Schüsselkar, Wetterstein

Wolke 7, ja man fühlt sich bei diesem steilen griffigen Wettersteinkalk wahrlich auf Wolke 7...wenn doch nur diese Zustiegsmühen nicht immer wären...

 

Endlich haben wir es heute mal wieder ins Wetterstein geschafft. Bei den jetzigen Temperaturen vielleicht nicht gerade das Gebiet der ersten Wahl (Südseite), dafür konnten wir den fantastischen Wettersteinkalk alleine genießen und heißer als in Arco wars in der Wand dann doch auch nicht.

 

Der Einstieg der Wolke 7 ist angeschrieben, ca. 50m weiter links von der rießigen Plattenflucht. Sie startet mit netter Kletterei zum Eingewöhnen an den sehr rauhen, kompakten Fels. Wenige Bohrhaken weisen den Weg. Danach folgen fantastische Seillängen in sehr griffigem, vertikalen, stellenweise auch überhängendem Gelände, die Kletetrei erfolgt oft an Rissen oder wasserzerfressenen Schuppen, leitet über plattige wie auch Wandkletterstellen. Dabei immer ursprünglich rauh.

 

Die Absicherung ist bescheiden, aber durchaus ok. Lediglich in der vorletzten Seillänge heißts sehr beherztes Wegsteigen von einem Plateau mit Groundergefahr. 8 Express werden benötigt, sonst nix. Vielleicht 2 neue Laschen, in der 2. und 3. Seillänge fehlt jeweils eine, bei der eh schon geringen Hakenanzahl macht der Bohrhakenausfall sich gleich bemerkbar. Die maximalen Schwierigkeiten sind obligatorisch, aber nie gefährlich.

 

Super Tour, sehr zu empfehlen!

 

 

 

 

24.06.2012 "Weg der Nasenbohrer"

und weils am Dienstag so lässig war, haben wir heute gleich nocheinmal die Wetterstein Südseite aufgesucht. Doch diesmal wählten wir den Zustieg über die Wangalm, was uns gute 45 Minuten Zeitvorsprung einbrachte und nicht den langen Hatscher übers landschaftlich ebenfalls lässige Puittal.

 

Bereits am vergangenen Dienstag war uns die erste Seillänge dieser genialen Tour ins Auge gesprungen: ein paralleler Riss, ungewohnt für Kalkgestein. Dazu "relativ" viele Bohrhaken. Ein Blick aufs Topo verriet uns, "der Weg der Nasenbohrer" wird unsere nächste Wettersteintour, wenn das Wetter nicht ganz so optimal wird. 5 Seillängen warten auf den Wiederholer, wovonon die ersten 4 einfach nur herrlich sind. Aber unterschätzen sollte man auch diese Tour nicht, die Absicherung ist zwar weniger psychisch als in der benachbarten Wolke 7, aber steil und ausgesetzt ist die Route allemal.

 

Die erste 30m Risslänge lässt dir den Kaltpump in die Unterarme fahren, für 7-/7 echt anhaltend, danach folgt ein kurzer Quergang, kleingriffig aber reichlich Bohrhaken. Die 3. Seillänge ist eine wunderschöne Verschneidung. Die 4. Länge führt teilweise etwas gesucht neben der "Erdenkäufer-Sigl", habe daher einen kleinen Abstecher in die Nachbarroute gewagt und mich beim Zurückklettern maßlos verkoffert, den Zwischenstand ausgelassen und am Ende beim kleingriffigen Quergang wegen Seilreibung die Haken nicht mehr gescheit einhängen können, und das so kurz vorm rettenden Stand!

Die 5. Länge hat uns gar nicht gefallen, sehr gesucht über Platten, dabei der 2. Bohrhaken zu hoch gesetzt, grausiges Gefühl für Harry im Vorstieg auf die darunterliegende messerscharfe Platte zu detonieren im Falle eines Sturzes.

 

Und dann die Abseilpartie, aüßerst Fortgeschritten! Überhängend und mit Pendlern, ohne Prusik geht da gar nix!

 

Fazit: Schöne Mehrseillänge, die ersten 4 Seillängen sind wirklich genial, die Absicherung recht gut. Besser über Wolke 7 abseilen, wenn man sie kennt.

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschafterin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

Online-Autorin SAC Tourenportal

Autorin Trailrunning Guidebook

 

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