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Kalymnos Sportklettern

Kalymnos Part 2 (und unzählige mehr werden folgen!)

 

Wo beginnen? Mir sprudeln die Erlebnisse der vergangenen 2 1/2 Wochen ungebrochen durch den Kopf. Es wuselt im Hirn von klebrig-süssen Honeyballs und literweisem Retsina, ein Mega-Pump beim onsighten einer 40m-Linie hat sich tief in die Sphären des pulmonalen/cardialen Gedächtnisses eingeprägt, Bauchmuskelkater vom allabendlichen Lachen beim Abendessen, ewig blauer Himmel, der sagenhafte Duft der Kräuter, welcher dich auf den Zustiegen begleitet, Ziegen, die Kräuter in 5er-Routen fressen, das Turnen im Tufagewirr, Blobs, organ pipes und sonstigeKuriositäten, welche die Felswände zieren. Steiler als steil, Genickstarre beim Sichern. Dann wieder elegante Moves bei labilen Gleichgewichtsklettereien an winzigen Konkretionen und an Blumenkohlfels. 

 

Baden im kristallklaren Wasser, griechischer Salat in Massen, die herzlichen Bewohner Kalymnos empfangen uns erfreut, ein Wiedersehen nach 1 Jahr! Es hat sich kaum etwas verändert, Stellio serviert immer noch ein klasse Frühstück, dass so ergiebig im Magen liegt, dass an Klettern nicht mehr zu denken ist. Die italienische Gelateria produziert schmackhaftes Yoghurt Eis mit Honig und Walnuts, welchem wir uns kaum entziehen können. Die Aegean Tavern sieht uns zum Schluss hin fast jeden Abend, zum Leid der restlichen Gäste. Unsere Gruppe von 15 Mann ist nicht gerade die leiseste am Platz. Wir werden Stammgast bei Costas vom Coffee Onsight, er zaubert uns fast täglich den besten fresh orange Juice auf Erden. 

 

Unsere 2 1/2 Wochen vergehen zu schnell, Harald und ich verbringen die ersten 4 Tage in trauter Zweisamkeit, umrunden die Insel, machen einen Küstenlauf, erkunden neue Gebiete und geniessen die heissen Tage am Nachmittag im erfrischenden Nass. Dann stossen Moni und Hans-Peter hinzu, ehrlich gesagt, wir konnten es kaum erwarten. Sowie die "Dutchi"-Connection, 7 Holländer, die wir bereits letztes Jahr auf Kalymnos kennengelernt haben. Witzige Typen, welche am liebsten in der Sonne Platten klettern, jeden Tag im Fatolitis Mythos, Obstsalat und Yoghurt verdrücken, einen interessanten Zeitplan aufweisen (meistens nämlich eher keinen:-) und für ein Volk ohne Fels verdammt motiviert zum Felsklettern sind. Wir freuen uns jedenfalls schon wieder auf nächstes Jahr mit euch!!!

 

In der letzten Woche erreichen uns schliesslich noch Daniel und Gerald aus Oberösterreich, sowie Renate und Ralf aus Tirol. Der bunte Haufen ist komplett. Mit 100 Expressschlingen lassen sich so manche Routen um nicht zu sagen fast ganze Klettergärten ausstatten. Und mit 500m Seil auch die längste Route klettern:-). Action war also täglich garantiert. Legendär sind bereits Monis Fights, aber auch die Bauch- und Hirnfrei- Klettereien von Daniel (der Hund scheisst sich einfach nichts!). Ralf presste die Sinter aus und ritt auf jeder Fahne, Hans-Peter schlich in gewohnter Manier unscheinbar die Routen hinauf und legte die onsight-Latte recht hoch.

 

Und ich machte eine interessante Erfahrung aus sportwissenschaftlicher Sicht: die Lunge ist beim Ausdauersport nicht der begrenzende Faktor für die Leistungsfähigkeit, so heissts in den Lehrbüchern geschrieben. Nach einer 40m-Route im Sektor Panorama musste ich diese Lehrmeinung wirklich anzweifeln. Ein Monster-Ausdauerpumper ohnegleichen, meine Lungen verwandelten sich in einen Blasebalg, der bis aufs Ärgste gefordert wurde. Chalk wirbelte durch meine extreme Atmung in den Rastpunkten umher, welches sich von den Sintern löste. Da brauchs keine Bürste mehr!

 

Der krönende Abschluss dann am letzten Tag. Gemütliches Frühstück in der Poolbar, anschliessend ein kühlendes Eis als Zwischenstopp, schweisstreibender Aufstieg zum Jurassic Park. Dort fanden wir im linken Sektor im Schatten die lässigsten Routen des Urlaubes vor. Rauh, steil, mit Löchern übersähter Fels und ab und an Sinter. Jede Route ein Traum, so homogen, wie geschraubt, unglaublich!!! Und dann beim Abstieg ein märchenhafter Sonnenuntergang und weiches, warmes Licht in den Felsen von Spartacus und der Grande Grotta. Kalymnos, du machtest uns den Abschied nicht leicht!

 

 

nachfolgende Bilder sind von Joeban Bergs

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschaftlerin, MSc

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