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Plattenklettern im Sommerloch: Baal Integral und Grimselstrom am Räterichsboden

Sommerloch: Baal Integral

 

Sehr schöne Route entlang der Schwachstellen mit viel Reibungskletterei, teilweise mit einer Art Kiesel eingelagert, die eine tolle Struktur bieten. Die Absicherung wie üblich am Grimsel, auch wenn "super" im Plaisir West drinnen steht, die leichteren Platten sind schon sehr weit gesichert, dafür stecken im oberen Teil, wo es steiler und schwieriger wird ausreichend viele Bohrhaken. 

 

Hat man sich an die Reibungseierei erstmal gewöhnt, kann der Nachsteiger auch mal versuchen die Platten ohne Hände hinaufzulaufen, das macht es dann fast etwas interessanter. In den oberen 5c+ Längen warten schöne Kletterstellen an strukturierten Platten, die von Rissen durchzogen und mit kleinen Kieseln bestückt sind. Aber auch ein kleiner Steilaufschwung, sowie eine Rissverschneidung bringen Abwechslung in das Plattengetänzel. 

 

Die Abseilerei läuft proplemlos auf den glatten Platten, Seilverhänger sind eher unüblich.

 

 

Räterichsbodensee: Grimselstrom

 

Recht verhalten beginnt die 11 Seillängen lange Grimselstrom, leichte Platten, auch mal etwas Gras durchsetzt, wenig anhaltend. Doch ab dem Mittelteil wechselt schlagartig der Charakter. Hardcore Reibungsklettern ist angesagt, Griffe und Tritte? Fehlanzeige. Aufgestelltem Asphalt gleich versucht der Vorsteiger die Reibung seiner Sohlen auf dem rauhen Granit ans geglaubte Limit zu bringen. Die Absicherung trägt nicht gerade dazu bei, den Komfortbereich gerne zu verlassen. Die schwersten Stellen warten immer bevor man den nächsten Bolt klippen kann. Typisch Grimsel.

 

Zum Glück gewöhnt man sich recht fix ans Plattenklettern und sieht bei den Nachsteigern auch immer, dass die Haftung am Felsen noch nicht überstrapaziert wurde, denn sie klettern recht flink und flott hinterher, wo ich doch im Vorstieg dann des Öfteren einen Stopp eingelegt habe um meine Vorstiegsmoral von neuem zu bündeln.

 

Die ganze Route ist schon recht reibungslastig und biete kaum Abwechslung, aber die Felsqualität ist einfach top und irgendwie macht das Eiern ja dann doch Spass. Immer wieder finden sich tolle Boulder, Gleichgewichtsprobleme an wannenartigen Wellen im Granit, die Mantler und Stämmer, so wie man sie nur aus der Boulderhalle kennt, verlangen. Schon cool!

 

Die Schlüsselstelle ist für mich dann auf Anhieb nicht ganz lesbar, mein Versuch scheitert, ich greife in die Schlinge um den Fuss höher zu positionieren. Aus und vorbei mit dem Onsight, egal. Die letzte Seillänge hält auf ihren 10m nochmals eine ungeahnte Überraschung bereit. Ein genialer Aufsteher auf Reibung...

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschaftlerin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

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Autorin Trailrunning Guidebook

 

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