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Drytooling im Passati Sargans

Wie so oft im Spätherbst weiss man nicht so recht was machen am Wochenende. Der Föhn der letzten 2 Wochen hat den Schnee aufgefressen, geschneit hat es nur im Süden und oberhalb 2400m, also nix mit Skitouren, aber auch nix mit Felsklettern und schon gar nicht alpines Traillaufen...dazu noch Nebel, düstere Aussichten.

 

Zum Glück gibt es Drytoolen, ein kraftvoller Sport, der bereits in geringer Dosis den Bizeps zum sprengen bringt und bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit die Gemüter erwärmt. Zu 6 steuern wir also das in einer Stunde von Zürich entfernte Passati an, ein Spot, über den es keine Informationen gibt. Durch Zufall bin ich einmal darauf gestossen, angeblich gibt es dieses Gebiet schon seit vielen Jahren, ein Topo fehlt allerdings und so mussten wir uns auf die spärlichen Informationen verlassen, die mir damals bei meiner Erkundung, 2 junge Burschen, die ich dort angetroffen hatte, weitergegeben haben.

 

Von rechts nach links nimmt die Schwierigkeit zu und auch die Steilheit. Fixe Expressschlingen, sowie mit Farbe markierte Placements erleichtern die Fortbewegung im mit grünen Moospolstern übersähten, teilweise versinterten (!) Fels. Nicht unbedingt ein Ort, der zum Verweilen einläd, von Autobahnlärm begleitet, staubig, lehmig, triefend, dreckig, feucht. Typisch Drytooling eben...

 

Leider beginnt bereits die "Warmuproute" schätzungsweise im oberen achten, unteren neunten Drytoolinggrad. Die Hooks sind tief und bombig, doch die Länge der Route (sicher 25-30m), sowie die zunehmende Steilheit, erzeugen einen mega Ausdauerhammer, der vom Start weg die Unterarme anschwillen lässt. Die Absicherung ist gut, ans Limit darf jederzeit geklettert werden. 

 

Die restlichen Routen im kleinen Gebiet sind dann nur noch für echte Liebhaber der Sportart zu haben, unter D10 gibts da wohl gar nichts zu holen. Nunja, man darf ja noch träumen...

 

Besten Dank an Tim und Dom für die Pics!

 

Nachtrag: mir wurde mitgeteilt, nicht zu viele Informationen über das Gebiet zu verbreiten, da befürchtet wird, wenn mehr Leute dort klettern, dass die Hooks sehr schnell ausleiern aufgrund der sehr weichen Gesteinsqualität. Ich frage mich da, gibt es denn so viele Drytooler, die in diesem Schwierigkeitsgrad klettern können?!? Ausserdem würde mit gezielten Informationen genau das verhindert werden, was man nicht möchte: Thema Parken, Kosten für Bolts, Zustieg, Privatgrund,etc... Übers reden kommen die Leut zsammn!!! 

 

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Patricia Neuhauser

 

Sportwissenschaftlerin, MSc

Präsidentin Verein trail-maniacs

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Autorin Trailrunning Guidebook

 

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